Benutzerhinweise für die homöopathische Taschenapotheke und die Arzneimittellehre mit Symptomenverzeichnis.
Die Arzneimittel in der Taschenapotheke stellen eine Auswahl von Medikamenten dar, die bei Verletzungen/Reisen/Erkältungen häufig zur Anwendung kommen. Es kann aber immer der Fall sein, daß zur Heilung ein Medikament benötigt wird, das in dieser Apotheke nicht enthalten ist.
Alle Medikamente sind nach den Originalanweisungen von Samuel Hahnemann (Begründer der Homöopathie) hergestellt. Es sind XM (C 10.000)-Potenzen.
Bitte schützen sie die Arzneimittel vor direkter Sonneneinstrahlung, vor intensivem Licht und vor Röntgenstrahlen (Handgepäckdurchleuchtung bei Flugreisen).
In der Arzneimittellehre (Materia Medica) sind die wichtigsten Anwendungsmöglichkeiten und Symptome der mitgelieferten Arzneimittel dargestellt.
Es sind einerseits die allgemeinen Charakteristika der Arzneimittel beschrieben, wie sie bei verschiedenen Erkrankungen vorkommen und andererseits die speziellen Symptome, wie sie bei Erkältungen und Grippe/Erkrankungen auf Reisen öfters vorkommen. Bei der Beschreibung wurde besonderer Wert auf die auffallenden und charakteristischen Symptome gelegt, da sie bei der Arzneimittelwahl sehr hilfreich sind. Auffallende Symptome sind Symptome, die einen Kranken von anderen Kranken mit der gleichen Diagnose unterscheiden. So ist Husten bei einer Grippe nichts besonderes. Bekommt ein Patient durch den Husten aber Kopfschmerzen, so daß er sich den Kopf mit den Händen halten muß, so ist das auffallend und weist direkt auf Bryonia als Heilmittel hin. Auch Kopfschmerzen sind bei Grippe nichts Besonderes. Kommen diese Kopfschmerzen aber vom Nacken und erstrecken sich aufwärts, ist wahrscheinlich Gelsemium das passende Heilmittel.
Von Bedeutung sind auch die auslösende Ursache der Krankheit (zum Beispiel kalter Wind oder Durchnässung).
Das Symptomenverzeichnis ist als Hilfe zur schnellen Arzneimittelwahl gedacht. In ihm sind alle Zeichen und Symptome der Arzneimittel alphabetisch angeordnet. Um das Auffinden zu erleichtern, ist ein Symptom oft unter mehreren Stichworten zu finden (zum Beispiel findet sich Kopfschmerz durch Husten sowohl bei Husten, als auch bei Kopfschmerz).
Bei manchen Symptomen stehen mehrere Medikamente. Diese Medikamente haben das Symptom gemeinsam.
Finden man ein Symptom nicht, so sieht man beim Gegenteil nach (z.B. besser durch Wärme, siehe schlechter durch Kälte).
Es gibt zwei Möglichkeiten ein passendes Medikament auszuwählen.
a. Lesen sie alle Medikamente in der Arzneimittellehre durch und wählen sie das ähnlichste.
b. Wählen sie einige (am besten 1-3) auffallende Symptome (siehe Punkt 2) des Patienten aus, suchen sie diese im Symptomenverzeichnis und notieren sie die jeweiligen Mittel. Ist die Ursache der Erkrankung bekannt (zum Beispiel Durchnässung), ziehen sie diese ebenfalls in Betracht.
Findet sich ein Medikament bei allen Symptomen, so ist es wahrscheinlich das Heilmittel. Kommen mehrere Medikamente in Frage, lesen sie diese in der Arzneimittellehre nach und wählen sie das passende.
Ein Beispiel:
Ein Kind bekommt einen Husten, nachdem es am Vortag lange draußen gespielt hat. Es war ein eiskalter, trockener Wintertag. Der Husten ist trocken und das Kind weint immer, bevor es husten muß. Sucht man im Symptomenverzeichnis das Symptome "Kaltes, trockenes Wetter, Beschwerden durch", findet man Acon. und Hep. Bei "Weinen vor dem Husten" (ein sehr auffallendes Symptom) findet sich ebenfalls Hep. Liest man Hepar in der Arzneimittellehre nach, findet man ebenfalls die Übereinstimmung mit dem Fall.
Hat der Patient Symptome, die sich nicht in der Arzneimittellehre finden, so ist dies kein Grund das gewählte Medikament nicht zu geben, wenn diese nicht im Widerspruch zu den Symptomen des jeweiligen Medikaments stehen. Hat ein Kranker zum Beispiel Bauchschmerzen und Durchfall bei seiner Grippe, kann er trotzdem Bry. bekommen, obwohl dieses Symptom in der Beschreibung von Bry. nicht auftaucht. Verbessern sich seine Beschwerden aber durch fortgesetzte Bewegung, so ist das ein Widerspruch zu den Symptomen von Bry., es sollte nicht gegeben werden.
Zur Mitteleinnahme lassen sie das gewählte Medikament (zwei Globuli) auf der Zunge zergehen. Bei starken Beschwerden nehmen sie es sofort, ansonsten abends vor dem Schlafengehen und mindestens zehn Minuten nach dem Zähneputzen. Sollte eine Röntgenuntersuchung notwendig sein, nehmen sie das Medikament danach.
Bei akuten Beschwerden, wie zum Beispiel Durchfall/Grippe sollte sich eine Besserung der Beschwerden innerhalb von Stunden, bzw. wenigen Tagen erkennbar sein.
Tritt eine Besserung ein, lassen sie das Medikament wirken, eine Wiederholung hat keinen Sinn, sie stört im Gegenteil die Wirkung der ersten Gabe. Gleichzeitig eingenommene schulmedizinische- und andere homöopathische Medikamente stören ebenfalls die Mittelwirkung ebenso wie Kaffee, Schwarztee, Kola-Getränke und Kamillentee.
Sollte die Besserung nur kurz anhalten, paßte das Medikament wahrscheinlich nur teilweiseauf den Fall, die Wahl eines anderen Medikaments ist notwendig. Ist die Erkrankung nicht kritisch, empfiehlt es sich aber immer etwas zu warten, um zu sehen ob es sich nicht um eine vorübergehende Verschlechterung mit anschließender Besserung handelt.
Kommt es nicht zu einer Besserung, ist das gewählte Medikament falsch, eine Wiederholung hat keinen Sinn. In diesem Fall wählen sie ein anderes Medikament oder konsultieren sie einen Arzt.
ARNICA MONATA (Arn.): Allgemein bei frisch entstandenen Verletzungen, im besonderen Verletzungen der Weichteile. Verletzungen die mit Blutergüssen einhergehen. Es wirkt auch bei Schock nach Verletzungen oder anderen körperlichen Beschwerden, die nach Verletzungen auftreten. Es ist ein gutes Mittel für die Folgen von körperlicher Überanstrengung (wie Rhus-t.). Es ist geeignet als Tetanusprophylaxe, wenn es für die Art der Verletzung paßt (das gilt im übrigen für alle Verletzungesmittel). Die Beschwerden werden meist durch Ruhe gebessert und durch Bewegung verschlechtert. Die verletzten Teile sind empfindlich gegen Berührung.
Spezielle Indikationen: bei Prellung des Kopfes (Gehirnerschütterung); Augenverletzung mit Bluterguß (Arn. bei Verletzungen der Gewebe um das Auge, Symph. bei Verletzungen des Augapfels); Nasenbluten nach einem Schlag; Verletzungen der Genitalien (mit Bluterguß); Schlag aufs Herz.
CONIUM MACULATUM (Con.): Allgemein bei Verletzung der Weichteile, wenn Arn. seine Wirkung getan hat und doch Verhärtungen oder andere Beschwerden zurückbleiben.
Spezielle Indikationen: Verletzung der weiblichen Brust; Verletzungen von Drüsen.
HYPERIICUM PERFORATUM (Hyper.): Es wirkt besonders gut bei Verletzungen an Körperstellen mit vielen Nerven, zum Beispiel den Fingerspitzen oder dem Steißbein. Die Verletzungen werden immer von außerordentlichen Schmerzen begleitet.
Spezielle Indikationen: Riß- und Quetschwunden an den Fingerenden; Verletzungen der Geschlechtsteile (siehe Arnica) mit sehr starken Schmerzen; Wunden der Handflächen und Fußsohlen (siehe Ledum) mit sehr starken Schmerzen; Steißbein- und Wirbelsäulenprellung, Verletzungen der Zunge. Verletzungen, die mit Frakturen der Zähne einhergehen, besonders der Nervenwurzeln.
LEDUM PALUSTRE (Led.): Ledum ist ein Heilmittel bei Insektenstichen, Bißwunden von Tieren (Ratten, Schlangen, Zecken, Spinnen, etc.) und bei Stichwunden durch spitze Gegenstände. Es paßt besonders bei Verletzungen der Handflächen und Fußsohlen. Oft sind die betroffenen Teile kalt, der Patient erträgt an dieser Stelle aber trotzdem keine Wärme, er verlangt nach kalten Anwendungen (z.B. Eiswasser).
Spezielle Indikationen: Bisse von giftigen Tieren (z.B. Spinnen); Augenverletzungen (siehe auch Arn. und Symph.), die durch kaltes Wasser gebessert werden; Verletzungen der Fuß- und Fingernägel (siehe Hypericum); Verstauchungen oder Zerrung der Bänder (siehe Rhus-t.), wenn kalte Anwendungen bessern; Splitterverletzungen.
RHUS TOXICODENDRON (Rhus-t.): Diese Mittel wirkt gut auf die Gelenke, Sehnen und Bänder. Deshalb kommt es besonders bei Verstauchungen und Zerrungen in Frage. Die Beschwerden werden durch warme Anwendungen und auch durch fortgesetzte Bewegung gebessert (obwohl die Bewegung anfangs nicht gut tut). Schlimmer werden die Beschwerden durch kalte und feuchte Anwendungen. Es ist gut geeignet für die schlimmen Folgen von Überheben, zum Beispiel wenn dadurch Ischias auftritt. Wie Arn.. paßt es für Zustände nach körperlicher Überanstrengung. Arn. hat im Gegensatz zu Rhus-t. aber Verschlimmerung durch Bewegung und Besserung im Freien.
Spezielle Indikationen: Verstauchungen von Gelenken und Zerrungen von Bändern; Verletzungen der Handgelenke (siehe Arn., Ruta); Ischias (Lumbago), der durch Wärme und fortgesetzte Bewegung gebessert wird.
RUTA GRAVEOLENS (Ruta.): Ruta wirkt auf den Knochen und dort insbesondere auf die Knochenhaut, das Periost. Es kommt in Frage, wenn Verletzungen an Stellen auftreten, wo der Knochen ohne viel Schutz durch Weichteile unter der Haut liegt (zum Beispiel am Schienbein), oder bei Prellungen und Quetschungen der Knochen und Gelenke (besonders der Handgelenke). Bei Knochenbrüchen ist eher Symph. angezeigt.
Spezielle Indikationen: Verletzungen der Knochen; Verletzungen (Prellungen) der Gelenke (besonders Handgelenk).
SYMPHYTUM OFFICINALE (Symph.): Dieses Mittel ist wirksam bei Verletzungen des Knochens und der Knochenhaut, besonders bei Knochenbrüchen (bei Prellungen eher Ruta.). Außerdem ist es bei Verletzungen des Augapfels anzuwenden (Arn. bei Verletzung der umgebenden Gewebe).
Symph. kann bei Verletzungen nach Arn. gegeben werden, wenn nach Abschwellen der Weichteile und Rückgang des Blutergußes noch Beschwerden von Seiten der Knochen zurückbleiben.
Spezielle Indikationen: Frakturen der Fingerknochen, besonders der kleinen Knochen; Augenverletzungen, besonders wenn der Augapfel betroffen ist. Verletzungen der Handgelenke.
Augen, Verletzung der: Symph. (mit besonders starken Schmerzen: Hyper.). Augenschmerzen nach einem Schlag: Arn., oder Symph. Bisse von giftigen Tieren: Led. Blaues Auge: Symph. oder Arn., mit Blutung im Auge und besser durch kaltes Wasser, Led. Bluterguß an weichen Körperteilen: Arn. Falls Arnica nicht bessert, Con. Blutung nach Zahnextraktion: Arn. Brust, Schlag gegen die: Con. Brust, Verletzung der: Con. Fingerenden, Riß und Quetschwunden: Hyper. Fraktur der kleinen Hand und Fingerknochen: Symph. Frakturen allgemein: Symph. Frakturen der Zähne: Hyper. Gehirnerschütterung: Arn. Gelenke, Verstauchung: Rhus-t. Gelenkprellungen: Ruta. Genitalien, Verletzung der: Arn., bei starken Schmerzen, Hyper. Hämatom der Nase: Arn. Handflächen und Fußsohlen, Wunden: Led., bei ausgesprochen starken Schmerzen auch Hyper. Handgelenke, Verletzung der: Rhus-t, Ruta. Hexenschuß: Wenn Wärme und fortgesetzte Bewegung bessert, Rhus-t. Stichverletzung durch spitze Gegenstände (Nadeln, Seeigel, etc.): Led. |
Stumpfe Verletzungen von weichen Körperteilen mit Bluterguß: Arn. (falls Arn. nicht genügend bessert: Con.) Schock durch eine Verletzung: Arn. Splitterverletzungen: Led. Stich von einem Insekt: Led. Insektenstich (z.B. Zecken): Led. Kalt, Wunden werden: Led. Knochen, Verletzung der: Ruta. Knochenbruch: Symph. Kopfprellung: Arn. Lumbago: Wenn Wärme und fortgesetzte Bewegung bessert, Rhus-t. Nägel, Verletzung der: Led. Nasenbluten nach einem Schlag: Arn. Nasenhämatom: Arn. Prellung der Gelenke: Ruta. Prellung des Kopfes: Arn. Prellung der Wirbelsäule: Hyper. Prellung des unteren Rückrades: Hypericum Prellungen von knöchernen Partien und Gelenken: Ruta Quetsch- und Rißwunden der Fingerenden: Hyper. Quetschung von Weichteilen: Arn. Schlag auf das Herz: Arn. Schlag aufs Auge, schmerzhafter: Arn. oder Symph. (besonders bei wunden Schmerzen und wenn der Augapfel betroffen ist). Schlag gegen die weibliche Brust: Con.. |
Tierbisse (auch von giftigen Tieren): Led. Verletzung der Augen: Symph. (mit besonders starken Schmerzen: Hyper.). Verletzung der Handgelenke: Rhus-t., Ruta. Verletzung der Knochen: Ruta. Verletzung der weiblichen Brust: Con. Verletzung der Zunge: Hyper. Verletzung durch spitze Gegenstände: Led. Verletzungen der Genitalien: Arn. (bei starken Schmerzen: Hypericum) Verletzungen der Nägel: Led. Verrenkungen: Rhus-t. Verstauchung und Zerrung der Bänder (besonders wenn feuchte, warme Umschläge bessern): Rhus-t. Verstauchungen und Zerrung der Bänder (besonders wenn kalte Umschläge besser): Led. Verstauchungen von Gelenken: Rhus-t. Wirbelsäulenprellung: Hyper. Wunden in den Handflächen und Fußsohlen: Led. Bei ausgesprochen starken Schmerzen auch Hyper. Wunden werden kalt: Led. Wunder Schmerz im Auge nach einem Schlag: Symph. Zahnextraktion, Blutung nach: Arn. Zahnfrakturen: Hyper. Zeckenbiß: Led. Zerrung der Bänder: (besonders wenn feuchte, warme Umschläge bessern): Rhus-t. (Wenn kalte Umschläge besser: Led.) Zunge, Verletzung der: Hyper. |