Oleum jecoris Morrhuae. Kabeljaulebertran. Öl, das aus der Leber von Gadus morrhua und einigen anderen verwandten Fischen gewonnen wird. N. S. Gadidae. Tinktur. Trituration.
Klinik Abmagerung. Alopezie. Amenorrhoe. Anämie. Asthma. Bright`sche Erkrankung. Diarrhoe. Fieber. Fisteln. Gelenksfisteln und Abszesse darum herum. Gelenksteifigkeit. Haare, abnormales Wachstum der. Herzklopfen. Husten. Intermittierendes Fieber. Ischias. Kälteabszeß. Knochenerkrankungen. Kopfschmerz. Kropf. Lebererkrankungen. Lumbago. Morbus Addison. Phtise. Pneumonie. Rheumatismus. Sacralgie. Schlaflosigkeit. Rückenmarksreizung. Schnupfen. Sehstörungen. Skrofulöse Ophtalmie. Tinea. Verstopfung. Zwergwuchs.
Charakteristika Die Zahl der Menschen die Kabeljaulebertran nicht einnehmen können ist sehr groß; dies bedeutet daß Ol-j. gleichermaßen ein pathogenetisches wie auch ein kuratives Mittel ist. Neidhard prüfte es und entlockte ihm einige sehr klare Symptome. Dazu wurde die kurativen und pathogenetischen Wirkungen hinzugefügt, die man bei Patienten beobachtete. Das Öl enthält eine große Zahl von nahe verwandten Wirkprinzipien von großer Komplexität, denen es seine spezifischen medizinischen Eigenschaften verdankt.
Neueste Entdeckungen aus der Sarkopathie weisen Ol-j. als Lebermittel aus, eine Verwandtschaft mit Cholesterin. Das bestätigen auch die Prüfungen. Sehr klare Schmerzen in der Leber und der Leberregion, mit großer Wundschmerzhaftigkeit werden in Neidhard`s Prüfungen beschrieben; diese Symptome zeigen eines der Schlüsselsymptome der Arznei: Wundschmerzhaftigkeit. Nicht nur die Leber, sondern auch der Hals, der Thorax, das Abdomen, die Nieren, die Ovarien, die Gelenke und der Rücken sind wundschmerzhaft; die Wirbelsäule ist wundschmerzhaft, wie bei Rückenmarksreizung.
Ein weiteres Schlüsselsymptom ist das Auftreten von Herzklopfen als Begleitsymptom anderer Beschwerden; zusammen mit Husten; mit Kurzatmigkeit. Dem verwandt ist eine Empfindung von Flattern, wie die Bewegungen einer Uhr, beginnend in der Region des Sacrums, allmählich zum Hinterkopf aufsteigend; bei diesem Aufsteigen befällt es das Abdomen und den Thorax, so daß der Patient wie festgenagelt ist, unfähig eine Hand oder einen Fuß zu bewegen; auch ein kriechendes Gefühl von oben bis unten, mit einer Blutwallung zum Herz.
Die Prüfungen zeigen, daß der Ruf von Ol-j. als Heilmittel für Phtise und skrofulöse Beschwerden spezifisch ist, welche Nahrungseigenschaften das Öl auch immer noch zusätzlich haben mag. Trockener, hackender Husten; nächtlicher Husten; Husten mit zähem Auswurf, gelb oder weiß; Wundschmerzhaftigkeit des Thorax, besonders beim Husten; scharfe Stiche hier und dort, durch den Thorax; Brennen hindurch zum Rücken; Brennen in Flecken, finden sich unter den Symptomen. Die Fiebersymptome sind besonders deutlich, sowohl hektische als auch intermittierende. Ein sehr charakteristischer Zug ist: Fieber < gegen Abend, mit Brennen in den Handflächen. Froste laufen den Rücken hinunter. Die Füße andauernd kalt. Ol-j. ist eine fröstelige Arznei; empfindlich gegen Zug; fühlt sich, als würde er sich ständig erkälten. Der Husten ist < durch Kälteexposition; < in feuchtem Wetter. Die Empfindlichkeit gegen Frost und Feuchtigkeit ist Teil der intermittierenden Fieberwirkung der Arznei. Damit einher gehen Beschwerden der Milz, die der Sitz für verschiedene Symptome ist. Während des Frostes und davor besteht Durst. Als das Fieber begann, war der Husten >. Die gelbe Farbe von Ol-j. erscheint nicht nur beim Auswurf, sondern auch beim Belag der Zunge, gelber Schleim durch Angina und eine gelbe Leucorrhoe.
Ol-j. hat auf die weiblichen Genitalien eine mächtige Wirkung. Es vermehrt den Menstruationsfluß und stellt ihn wieder her, wenn er fehlt.
Burnett konnte zeigen, daß die Tinea ihre konstitutionelle Basis in einer schwindsüchtigen Diatese hat und Bacilinum hat die Arznei immer und immer wieder unter Beweis gestellt. Dies bestätigt sich auch in der lokalen Anwendung des antiphtisischen Ol-j., die mich De No Walker lehrte. Bei frischer Tinea ist die Auftragung von reinem Öl zur Bettzeit sofort die harmloseste und wirksamste lokale Maßnahme die ich kenne. Vor dem Auftragen sollte die Stelle gut mit weicher Seife gewaschen werden. Eine weitere Anwendung, die mich dieselbe Autorität lehrte, ist die allgemeine Auftragung der Arznei bei Fällen von abgemagerten, kleinwüchsigen, frösteligen Babies und Kindern. Ein nächtliches Einreiben des Öls verwandelt ihre Konstitution vollständig. Die Ernährung der Haut wird verbessert und die medizinischen Eigenschaften des Öls werden aufgenommen, ohne jegliche schlechte Folgen für die Verdauungsorgane. Burnett meint, daß Olivenöl genauso gut wirkt. Das kann schon sein, aber es wirkt jedenfalls nicht besser. Ich habe keine vergleichende Studien auf die ich mich beziehen könnte. Wenn die Symptome Ol-j. anzeigen, sollte ihm sicherlich der Vorzug gegeben werden. Fehlerhafte Verdauung; Anämie; Schwäche und Abmagerung; Mangel an Lebenswärme. Kinder die keine Milch trinken können.
Die Kopfschmerzen sitzen gewöhnlich in der Stirn; über dem rechten Auge; berstend nach dem Husten.
Andere Symptome sind: Rotes Gesicht (auch bei hektischem Fieber). Heißhunger. Fauliger Atem. Die Symptome verlaufen in alle Richtungen: von oben nach unten; von unten nach oben; von vorne nach hinten; und von hinten nach vorne. Ein sonderliches Symptom war abnormaler Haarwuchs im Gesicht einer Frau. Ein weiteres war Schleimabgang aus der Urethra, mit Brennen, beim Stuhlgang.
Die Symptome sind < durch Berührung; beim Reiten; durch einen Sturz. < durch Bewegung; Heben des Armes; beim Bücken; beim Beugen der Seite nach innen; beim Gehen. Lachen < den Husten. Hinlegen = beengtes Gefühl; und < des Hustens. < durch Zugluft; Kälteexposition; Leben an kalten, feuchten Orten.
Beziehungen Antidotiert von: Iris (Frost mit krankem Magen und Diarrhoe).
Vergleiche: Chol., Fel. und Sarcoden allgemein. Bei Phtise; Tinea; Abmagerung, Bac., Phos. Abmagerung und Heißhunger, Iod. Unverträglichkeit von Milch, Aeth., Calc., Lac-v., Mag-c. Schmerzen im Kopf beim Husten, Caps., Bry., Nat-m. Fröstelig; Folgen von feuchten Örtlichkeiten, Nat-s., Aran. Schwere Augenlider, Gels., Op.
1. Gemüt Fühlt sich von oben bis unten elend, mit großer nervöser Reizung. Gefühl, wie außer sich.
2. Kopf Schwindeligkeit im Kopf. Dumpfer, intensiver Schmerz in der Stirn. Ständiges schmerzhaftes Gefühl von der li. zur re. Schläfe. Wehtun über dem inneren Abschnitt der re. Augenbraue, wie im Periost. Berstender Kopfschmerz nach dem Husten, als würde der Kopf sich spalten. Schmerz vom Hinterkopf zur Stirn, mit Übelkeit.
3. Augen Augen geschwollen. Schwere über den Augen, mit trockenen und aufgesprungenen Händen. Intensiver Schmerz im re. Auge, wenn es benutzt wird. Tränenfluß beim Gehen an der frischen Luft (li.). Lider so schwer, kann sie kaum heben. Während des Frostes Blindheit. Alles wird schwarz.
4. Ohren Taubheit im li. Ohr, Abszeß im re. Stinkende Absonderung aus den Ohren.
5. Nase Trockener Schnupfen, Husten und Niesen. Fließschnupfen, Heiserkeit und Rauheit im Thorax. Chronischer Katarrh und Ozaena. Nasenbluten im Schlaf, mit Amenorrhoe.
6. Gesicht Gesicht rot. Wachstum von kurzem, dicken Haar am Kinn und der Oberlippe (bei einer Frau).
8. Mund (Fauliger Geruch von kariösen Zähnen hörte auf, solange das Öl eingenommen wurde). Zunge: belegt; gelb belegt. Aufgesprungenes Gefühl im Mund. (Übler Atem geheilt).
9. Hals Wundheit im Hals nach Hochräuspern von Schleim. Chronische Halsentzündung, mit Auswurf von gelbem Schleim. Kitzeln im Hals; Atemschwäche. Thyroidea geschwollen.
11. Magen Heißhunger vermindert (bei rachitischen Kindern). Appetitverlust; konnte keine Milch trinken. Durst: groß; anhaltend; vor und während des Frostes. Erbrechen; von Galle und Schleim, mit bitterem und saurem Geschmack, gegen Ende des Frostes. Saures Erbrechen beim Frost. Brennen im Magen. Gewicht im Magen.
12. Abdomen Wundschmerzhaftigkeit und Schwere in der Leberregion, < durch Anstrengung; wundschmerzhaft bei Druck, wie ein Furunkel. Schwerer Schmerz in der re. Seite, mit Taubheit des re. Arms, wie tot. Klopfender Schmerz in der Milz. Wehtun in der Milzregion beim Atmen und Husten, mit Schmerz an der Scapulaspitze (zum Ende des Frostes). Ruckende, ziehende Schmerzen in der Milzregion. Flatulenz gebessert. (Atrophia mesenterica).
13. Rectum und Stuhl Diarrhoe: in der Nacht und am frühen Morgen; beim Frost. Verstopfung.
14. Harnorgane Der Wundschmerzhaftigkeit in den Nieren folgt die Wundschmerzhaftigkeit in der Leber. Schleimabsonderung aus der Urethra, mit Brennen, jeden Morgen beim Stuhlgang. Steigerung der Urinsekretion. Urin mit ziegelmehlartigem Sediment. (Inkontinenz geheilt).
16. Weibliche Genitalien Wirkt als Emmenagogum. Menses wieder hergestellt (Heilung). So starke Steigerung des Menstruationsflusses, daß eine Unterbrechung der Ölanwendung notwendig erschien. Wundschmerzhaftigkeit beider Ovarien; Dysmenorrhoe. Leucorrhoe: gelb; mit schwachem Rücken.
17. Atemwege Husten: die ganze Nacht; harte Anfälle am Morgen; hackend; Kitzeln in der Mitte des oberen Thorax, mit Herzklopfen; heftig, mit Würgen, Tag und Nacht; mit Stichen, beim Heben des Armes; < durch Zugluft; < beim Hinlegen in der Nacht, verhindert den Schlaf; den ganzen Tag über locker; durch Einwirkung von kaltem, feuchtem Wetter; mit Abmagerung und Schwäche; > wenn das Fieber beginnt. Auswurf: gelb, oder gelblich grün, salzig, zäh; zäh weiß; weiß; blutiger Schleim. Kurzatmigkeit, mit Herzklopfen; asthmatisch.
18. Thorax Beengung, mit Hitze. Schwäche in Thorax und Rücken (< li.). Wundschmerzhaftigkeit: im ganzen Thorax oder in der Mitte, mit hackendem Husten und Wehtun zwischen den Schultern, < re. Seite; im Thorax und Magen mit Husten; < durch Bewegung. Brennende Schmerzen in Flecken an irgendeinem Abschnitt des Thorax. Brennen und Hitze im li. Thorax; hindurch zum Rücken, mit Husten. Schmerzen im oberen Thorax beim Husten. Pneumonie beider Lungenoberlappen. Schmerz durch den unteren Thorax zum Rücken. Schmerz auf der re. Seite über und unter der Scapula; die Atmung ist dort durch die Wundschmerzhaftigkeit eingestellt; scharfer Stich in der li. Seite. Wundheitsgefühl im li. Thorax; < im oberen und unteren Teil des li. Thorax, erstreckt sich zum Rücken. Schwäche im Thorax; Kitzeln im Hals. (Phtise).
19. Herz Herzklopfen; mit Husten; mit Kurzatmigkeit. Blutwallung zum Herzen, mit einem kriechenden Gefühl über den ganzen Körper. Plötzlicher Stich im Herz. Puls beschleunigt, weich und klein.
20. Äußerer Hals und Rücken Wundschmerzhaftigkeit vom Rücken zum Hals. Schmerz durch den Rücken. Scharfer, schwerer, intensiver Schmerz in der unteren Wirbelsäule. Wirbelsäulenreizung, berührungsempfindlich. Flattern vom Sacrum zum Hinterkopf. Schwäche und dumpfes Wehtun in der Sacralregion, > durch Druck. Legt oft die Hand auf das Sacrum, um es zu stützen; klagt oft über Schmerzen im Sacroiliacalgelenk; Gehen wird zunehmend schwierig.
21. Extremitäten allgemein Anhaltendes Wehtun und wunder Schmerz in Ellbogen- und Kniegelenken. Bewegungen in den Gelenken eingeschränkt; bes. in den Ellbeugen und den Knien; Flexion und Extension verursachen fürchterliche Beschwerden.
22. Obere Extremitäten Rheumatische Schmerzen in den Schultern. Hände trocken und aufgesprungen, mit Schmerz in der Milz. Schmerzen in den Knochen des li. Arms.
23. Untere Extremitäten Ein Abszeß erscheint auf dem li. Gluteus maximus, nahe dem Anus und entleert sich dreimal; danach ein weiteres Furunkel auf der re. Seite des Thorax. Hüftgelenkserkrankung; bes. mit knöchernem Ursprung (eher als in der Synovia). Ischias, mit Atrophie der betroffenen Gliedmaße. Weiße Schwellung des Knies. Rheumatischer Schmerz im li. Fuß. Fisteln und Abszesse um die Gelenke. Wundheit beider Füße. Füße andauernd kalt.
24. Allgemeinsymptome Atrophie. (Eine abgemagerte Person gewann an Gewicht). Kriechendes Gefühl über den ganzen Körper, mit Blutwallung zum Herzen. Wundheit um den ganzen Körperstamm herum zum Rücken. Flattern (wie eine Uhr) steigt vom Sacrum zum Hinterkopf, befällt das Abdomen und den Thorax in solcher Weise, daß sie erstarrt, unfähig eine Hand oder einen Fuß zu bewegen, stoppt beim Anfall die Bewegungen mitten in der Ausführung. Stiche und Senkungsgefühl in der einen oder der anderen Seite; < beim Beugen nach innen. Muskelkontraktionen: musculo-fibröser Rheumatismus.
25. Haut Haut von oben bis unten rot, in der Nacht im Bett, mit Reizbarkeit, > am Morgen. Ein Ausschlag von kleinen roten Flecken, wie Psora, erscheint, und von diesem Zeitpunkt an machte sie rasche Fortschritte. Ausschläge: papulös; bläschenartig; herpesartig. (Skrofulöse Ulcera sondern große Eitermengen ab; kalter Abszeß. Lupus. Ichthyose).
26. Schlaf Weniger schläfrig als sonst. Schlaflos nach 3 00 Uhr. Träumt davon, im Schlaf Gegenstände im Zimmer zu sehen.
27. Fieber Anhaltend fröstelig; fühlt sich, als würde er sich ständig erkälten. Froste vom Hinterkopf den Rücken hinunter und um das Abdomen. Frost: 3 00 Uhr; am Abend; mit etwas Erbrechen und Abführen über sechs Stunden; mit spasmodischem Schmerz in der Nabelregion (kehrte vier Tage lang jeden Abend wieder, geheilt durch Iris). Fröstelig beim ins Bett Gehen; danach Hitze, < in einem heißen Zimmer; brennendes Gesicht. Hitzewallungen; Gesicht rot, Magen heiß, Hitze zu den Zehenspitzen. Hitze in den Handflächen; jede Nacht. Fieber und Erregung jede Nacht verursachen Schlaflosigkeit. Intermittierende Tertiana. Fieber gefolgt von heftigem Schweiß, bes. des Kopfes, des Halses und der Arme. Schweiß: jede Nacht; mit Geruch nach dem Öl; nur an den unteren Extremitäten. Kalter Schweiß den ganzen Tag über.