Mercurius solubilis 1 |
Mercurius solubilis, schwarzes Quecksilberoxyd, Quecksilber kam bereits im alten Chinesischen Reich und bei den Hindus zur Anwendung und wurde auch in einem ägyptischen Grabmal 1500 v.Chr. gefunden. Früher wurde Quecksilber, trotz seiner starken Nebenwirkungen, in hohen Dosen zur Bekämpfung der Syphilis verabreicht. |
Für die homöopathische Mittelherstellung wird zuerst die Substanz in mehreren Arbeitsvorgängen mit Milchzucker bis zur Potenz D6 verrieben. Erst nachher ist eine Auflösung möglich. |
Mercurius solubilis wird bei Katarrhen und Entzündungen der Schleimhäute angewendet. Ein weiterer Anwendungsbereich liegt bei Eiterungen der Haut. Die Lymphdrüsen sind oft entzündet und häufig schmerzhaft geschwollen. Ein übler Geruch umgibt den Patienten. Er hat eine übermäßige und übelriechende Schweißabsonderung. |
Nasen- oder Wundsekret sind ebenfalls stinkend. Häufig leidet der Patient an vermehrtem Speichelfluss und einem unangenehmen Mundgeruch. Die Zunge ist oft stark geschwollen und zeigt die Eindrücke der Zähne. |
Der Patient reagiert überempfindlich auf Temperaturschwankungen. Er erträgt weder zu heiß noch zu kalt. Bei ausgeglichenen Temperaturen fühlt er sich am besten. Charakteristisch ist die nächtliche Verschlimmerung sämtlicher Beschwerden. |
Mercurius solubilis ist ein Mittel für Krankheiten im fortgeschrittenen Stadium. In der Anfangsphase einer Erkrankung ist dieses Mittel nicht angezeigt. |
Leitsymptome: |
Stinkende Schweissausbrüche, besonders in der Nacht und bei der geringsten Anstrengung. |
Wundmachender, gelbgrüner, blutiger, stinkender Nasenausfluss. |
Viel Speichel, aber trotzdem starker Durst. Dick geschwollene Zunge mit Zahneindrücken. |
Stinkender Mundgeruch. |
Brennende, stechende Schmerzen. |
Angina mit Eiterbildung, Schluckzwang, schmerzhaft geschwollene Halslymphknoten. |
Schleimiger, stinkender, manchmal blutiger Durchfall. Heftige Bauch- und Darmkrämpfe vor, während und am schlimmsten nach dem Stuhlgang. |
Mittelohrentzündung mit ätzendem, dick gelb stinkendem, evtl. blutigem Ausfluss und Ekzembildung im äußeren Ohr. |
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Modalitäten: |
V : nachts, Bettwärme, Schwitzen, Hitze und Kälte,
Temperaturwechsel. |
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Indikationen: |
Abszess, Angina, Aphthen, Brustdrüsenentzündung, Durchfall, Fieberbläschen, Grippe, Gürtelrose, Magen-Darmbeschwerden, Mumps, Ohrschmerzen, Scharlach, Schnupfen, Windpocken, Zahnfleischentzündung, Zahnschmerzen. |
MERCURIUS
SOLUBILIS 2
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Die Wirkung von Mecurius (Quecksilber), das einen tiefen Einfluss auf alle Gewebe des menschlichen Körpers hat, zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus: 1. Empfindlichkeit gegen Hitze und Kälte. Wie das Quecksilber in den Thermometern, reagieren die Patienten sehr sensibel auf zu hohe oder zu niedrige Temperaturen. Sie erkälten sich leicht und sind empfindlich gegen jeden Luftzug (besonders der Kopf). Trotzdem verschlechtert Wärme die Symptome. Augensymptome werden durch Hitze verschlechtert. 2. Schlimmer in der Nacht. Dieser Punkt betrifft alle Symptome. Knochenschmerzen oder Zahnschmerzen, schlimmer in der Nacht, lassen besonders an Mercurius denken (die Zahnschmerz werden durch Reiben der Backe gebessert). 3. Reichlicher Schweiß, der keine Erleichterung bringt, ist ein wichtiger Hinweis auf Mercurius. Schwitzen kann die Symptome des Patienten sogar verschlechtern. 4. Mercurialischer, übelriechender Geruch ist ein wichtiger Punkt. Alle Absonderungen und Ausdünstungen sind betroffen, der Speichel, der Atem, der Schweiß, Ohrenausfluss, das Nasensekret, etc. Die Absonderungen sind auch ätzend, scharf, und wundmachend, wodurch die umliegenden Gewebe rot und wund werden. Die Absonderungen können auch blutig (zum Beispiel der Ohrausfluss oder das Sperma), dünn, oder gelblich-grün sein. Manche Sekrete haben eher einen zähen Charakter, wie zum Beispiel der Speichel. An dieser Stelle folgt eine Beschreibung der Symptome des Mundes, die bei allen Erkrankungen vorkommen können und einen wichtigen Hinweis auf Mercurius als Heilmittel darstellen: Die Zunge ist geschwollen, schlaff, belegt und hat an der Seite sind die Eindrücke der Zähne sichtbar. Der Speichel fließt in großen Mengen, auch nachts, und riecht faulig und übel. Die Mundwinkel können wund sein und auf der Mundschleimhaut finden sich Aphten (Mercurius ist eines der wichtigsten Mittel gegen die Mundfäule der kleinen Kinder). Die Zähne sind schwarz, es kommt zu Zahnwurzelabszessen und das Zahnfleisch befindet sich, wie auch die Mundschleimhaut, in einem entzündeten Zustand. 5. Der nächste wichtige Zug von Mercurius ist Zittern. Alles Zittert, weshalb es ein Heilmittel für die Parkinsonkrankheit ist. Ein besondere Hinweis ist das Zittern der Zunge beim Herausstrecken. Es heilt Stottern und es passt auch auf das Delirium tremens der Alkoholiker (es erregt Widerwillen gegen Alkohol). 6. Unter der Wirkung von Mercurius kommt es zur Eiterbildung. Dieser riecht übel und manchmal ist er auch blutig. Jede Art von Entzündung und Geschwürsbildung mit Eiterung lässt an Mercurius denken (eitrige Otitis, Bronchitis, Mandelentzündung, Zahnwurzelabszess, chronische Nasennebenhöhlenentzündung, etc.) 7. Im Zusammenhang mit den Entzündungen kommt es zur Vergrößerung der Lymphknoten. Mercurius passt besonders bei hellhaarigen Menschen mit schlaffer Haut und schlaffen Muskeln. Es ist geeignet für frühreife Kinder. Die Psyche des Mercurius-Patienten ist sehr auffallend. Er ist in großer Eile und spricht sehr schnell. Andererseits kommt es zum Verlust des Gedächtnisses, die Patienten werden träge und antworten auf Fragen nur sehr langsam. Heimweh gehört zum Mittelbild und auch die Neigung zum Selbstmord. Die Kranken sind sehr aufbrausend und haben bei der kleinsten Beleidigung oder bei Zorn das Verlangen den Verursacher umzubringen. Besonders auffallend ist der Drang, beim Anblick eines Messers, eine geliebte Person, wie den eigenen Mann oder das eigene Kind, zu erstechen. Mercurius hilft bei Hepatitis, wenn die Leber vergrößert und empfindlich ist. Ein besonderer Zug ist, daß das Liegen auf der re. Seite für den Patienten unmöglich ist, da es die Schmerzen verschlimmert. Es wirkt im besonderen Maße auch auf die Knochen und heilt Exostosen (Knochenauswüchse), Knochenkaries mit Zerstörung der Knochen und Rachitis (siehe Calc.). |