Gelsemium 1 |
Gelsemium sempervirens, gelber Jasmin, eine in Nord- und Südamerika mehrere Meter hohe an den Flussufern vorkommende Schlingpflanze. Zur Herstellung der Tinktur wird der frische Wurzelstock verwendet. |
Entdeckt wurde die Heilwirkung dieser Pflanze Mitte des letzten Jahrhunderts, als ein an Fieber erkrankter Mississippi-Farmer fälschlicherweise ein Stück Wurzel dieser Pflanze ass und daraufhin gesundete. |
Gelsemium hat eine ausgesprochene Wirkung auf das Nervensystem. Es hilft bei Überempfindlichkeit gegenüber seelischen Erregungen wie schlechten Nachrichten, Schreck, Prüfungen etc., welche die Störungen der körperlichen Funktionen auslösen. Diese äußern sich in einer allgemeinen Erkältungsneigung, Müdigkeit und Stumpfheit. Der Patient hat ein starkes Schlafbedürfnis und ist apathisch. Oft treten Schwindel oder Kreislaufbeschwerden mit Zittern auf. |
Die Kopfschmerzen beginnen im Nacken und strahlen zu den Augen aus. Die Lider sind von bleierner Schwere und können kaum geöffnet werden, was sich mit einem sog. „Schlafzimmerblick" äußert. |
Die Fieberzustände entwickeln sich langsam und erreichen selten mehr als 38.5O, im Gegensatz zu Aconitum und Belladonna. Bei diesen Mitteln ist die Entwicklung schnell und heftig. Innerhalb Stunden können Temperaturen von 40O gemessen werden. |
Im Gegensatz zu Gelsemium sind Aconitum und Belladonna sehr gereizt und unruhig. Bei Aconitum besteht eine ausgesprochene Angst. Gelsemium hingegen ist benommen, apathisch und will allein gelassen werden. |
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Psyche: |
Nervenschwäche, weinerlich, apathisch, teilnahmslos, verschlossen, verängstigt, will alleine sein, Versagensangst. |
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Leitsymptome: |
Schwere Glieder, Zittern, Muskelschwäche, zittrige Hände und Beine. |
Erkältung und Grippe mit langsamem Beginn. Mildes Fieber, Zittern, Schwäche, Frieren. |
Kopfschmerzen vom Nacken über den Kopf in die Augen ausstrahlend. |
Schwere Augenlider, Sehstörungen, Schwindel, häufiges Wasserlösen. |
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Folgen von: |
Angst, Furcht, Schreck, Aufregung, schlechten Nachrichten, Nervosität, Prüfungen, Lampenfieber, kommenden Ereignissen, seelischer Erregung, Grippe, Hitze, Unterzuckerung. |
Modalitäten: |
V : Aufregung, Anspannung, schlechte Nachrichten. |
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Indikationen: |
Angst, Augenentzündung, Durchfall, Erschöpfung, Fieber, Geburt, Grippe, Harnverhalten, Heimweh, Heiserkeit, Herzklopfen, Kopfschmerzen, Lampenfieber, Masern, Menstruationsbeschwerden, Muskelkrämpfe, Nackensteifheit, Nervosität, Operationen, Reisekrankheit, Scharlach, Schlaflosigkeit, Schwangerschaftsbeschwerden, Schwindel, Sonnenstich, Verlust, zahnärztliche Behandlung. |
GELSEMIUM
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Dieses Medikament passt gut für Beschwerden, die sich bei warmem Wetter oder zumindest bei relativ warmem Wetter (also zum Beispiel in einem milden Winter) entwickeln. Die Beschwerden entwickeln sich nicht so schnell, wie zum Beispiel die von Acon. oder Bell. Meist vergehen einige Tage zwischen der auslösenden Ursache und dem Beginn der daraus entstandenen Krankheit. Kommt es dann zur Erkrankung, empfindet der Patient eine große Schwere und Müdigkeit des ganzen Körpers, er zittert und Frostschauer laufen den Rücken hinauf und hinunter. Erkältung sind oft von Kopfschmerz begleitet, der sich vom Nacken aufwärts erstreckt. Typischerweise wird dieser Kopfscherz durch reichliches Urinieren gebessert. Der Patient empfindet eine Schwere im Kopf, in den Augenlidern (die Oberlider fallen herab) und in den Gliedern. Auch Gliederschmerzen können bei einer Grippe auftreten. Der Nasenausfluss ist wundmachend. Häufig muß der Patient niesen, unter Umständen hat er regelrechte Niesanfälle. Der Kranke hat eine Abneigung gegen Gesellschaft, er möchte lieber alleine sein. Während des Fiebers hat der er keinen oder wenig Durst. Eine andere wichtige Indikation von Gels. sind Beschwerden, die durch Erwartungsspannung entstehen, zum Beispiel Durchfall vor einer Prüfung oder einem Theaterbesuch, Furcht vor einem öffentlichem Auftritt oder einem Arztbesuch (siehe auch Arg-n.). Gels. hat viele Symptome, die durch Störungen des Nervensystems entstehen, wie Zittern, Schwäche, Lähmungen (zum Beispiel der Oberlider), Sehstörungen. Es heilt Kopfschmerzen, wenn diesen Sehstörungen, wie Blindheit, trübes oder verwischtes Sehen vorangehen. |