CALCAREA
CARBONICA
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Der typische Calcarea-Patient ist blond, dick und schlaff. Sein Händedruck ist feucht, kalt, kraftlos und weich, als hätte die Hand keine Knochen. Er ist verfroren und hat eine Abneigung gegen frische Luft, er sucht sich warme Plätze (im Gegensatz zu Sulph). Es besteht die Neigung zu Schweiß, der oft kalt ist. Typisch ist kalter Fußschweiß, als hätte der Patient feuchte Strümpfe an. Kopfschweiß, besonders nachts, daß das Kissen rundherum durchnässt ist. Trotz dieser Kälte kommt auch Brennen vor, zum Beispiel am Scheitel und an den Fußsohlen (auch nachts, wie bei Sulph.). Der Bauch ist empfindlich gegen Kleiderdruck. Calc. ist ein ausgezeichnetes Kindermittel. Die Kinder sind blond und dick, haben einen großen Kopf, der Bauch ist aufgetrieben und die Magengegend ist vorgewölbt, wie eine umgedrehte Untertasse. Die Entwicklung geht nur langsam voran, die Fontanelle schließt sich spät, sie lernen spät laufen und die Zähne lassen lange auf sich warten. Auch der Stoffwechsel, besonders der des Knochens ist verlangsamt. Es entsteht Knochenverkrümmung, Skoliose und Rachitis. Kommt es zu einem Knochenbruch, dauert die Heilung länger als gewöhnlich. Die Kinder haben die besagten Schweiße, und alle Absonderungen (Stuhl, Schweiß, etc.) riechen sauer. Das Zahnen macht ihnen Probleme und sie bekommen Diarrhö, oder seltener, Konvulsionen. Die Lymphknoten schwellen an und sie neigen zu Warzen, Polypen und Hautausschlägen, z.B. Milchschorf. Sie haben eine Abneigung zu Baden und ihr Zustand wird dadurch verschlimmert (wie Sulph.). Überhaupt verträgt der Calc.-Patient keine Feuchtigkeit. Er wird krank, wenn er Durchnässt wurde oder beim arbeiten lange im Wasser stehen musste (siehe auch Puls.). Er ist sehr empfindlich gegen feuchtes Wetter. Es besteht ein Zustand großer Schwäche, sowohl geistige, als auch Körperliche, zum Beispiel verursacht Treppensteigen Atemnot und Herzklopfen. Calc. passt für Beschwerden, die durch Unterdrückung von Hautausschlägen, von Schweiß und der Menstruation entstanden sind. Der psychische Zustand ist gekennzeichnet durch viele Ängste und Befürchtungen (Phos). Angst vor dem Tod, vor Krankheit, Wahnsinn und vor Elend. Kinder wachen in der Nacht auf, weinen ängstlich und sind nicht zu beruhigen (pavor nocturnus). Am nächsten Tag erinnern sie sich an nichts. Der Patient erträgt es nicht, schreckliche Dinge zu sehen oder zu hören, es geht im dann schlecht und er ist schlaflos. Kinder halten sich deshalb beim Fernsehen die Augen zu. Oder der Patient hat schreckliche Phantasiebilder, besonders wenn er die Augen schließt. Wie im körperlichen Bereich, besteht auch auf geistiger Ebene Trägheit und Lethargie, andererseits kommt es aber auch zu heftigen Zornausbrüchen. Dickköpfigkeit und Eigensinn können stark ausgeprägt sein. Der Calc.-Patient hat ein ausgeprägtes Verlangen nach Eiern. Kinder möchten unverdauliches wie Sand, Kalk, und Erde. Milch wird nicht vertragen und als saures Wasser oder geronnene Milch wieder erbrochen. Oft sind die Kranken verstopft und sie fühlen sich dann sogar besser. Die Menses kommen zu früh, fließen zu lange und zu stark. Vor Eintreten der Regel schmerzen die Brüste. |