Arsenicum album 1 |
Weißes Arsenik, Arsentrioxid, arsenige Säure As4O3. Das Kristall hat einen metallischen Glanz und wenn es erhitzt oder angezündet wird, entweicht ein knoblauchartiger Geruch. |
Arsenicum album hat einen starken Einfluss auf die Verdauungs- und Atmungsorgane, die Haut und das Nervensystem. Die Symptome entwickeln sich sehr rasch. Innerhalb Minuten klagt der Betroffene über starkes Unwohlsein, Magen-Darmkrämpfe, plötzliches Erbrechen und Durchfall. |
Typisch ist eine rasche Erschöpfung evtl. bis zum Kollaps. Oft steht die Schwäche in keinem Verhältnis zur Erkrankung. Alle Absonderungen stinken faulig, aashaft. Die Schmerzen haben einen brennenden Charakter. Oft sagt der Patient, er habe das Gefühl von glühender Kohle auf der betroffenen Stelle. |
Ein großes Angstgefühl bis zur Todesangst mit starker Unruhe und Ruhelosigkeit breitet sich aus. Diese Symptome finden wir auch bei Aconitum, aber die Schwäche und Erschöpfung ist nur bei Arsenicum album vorherrschend. Die Unruhe zwingt den Patienten trotz seiner Schwäche zum Aufstehen. Er kann nicht liegen bleiben. Eine deutliche Verschlimmerung der Symptome zeigt sich nach Mitternacht bis ca. 02.00 Uhr. |
Arsenicum album hat ein ausgeprägtes Wärmebedürfnis. Sogar seine brennenden Schmerzen werden durch Wärme oder warme Umschläge gelindert. |
Psyche: |
Todesangst, Angst vor Krankheiten, Angst nicht geheilt zu werden. Jammern. Grosse Unruhe. |
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Leitsymptome: |
Grosse Angst, Unruhe, Erschöpfung. |
Brennende Schmerzen. Alles brennt wie Feuer (Magen, After, Haut etc.). |
Erbricht sofort nach dem Essen oder Trinken. |
Trinkt wenig, befeuchtet nur Lippen. |
Kleinste Menge Stuhl oder Erbrechen führt zu einer totalen Schwäche. |
Alle Absonderungen stinken stark (Stuhl, Wundsekret, Erbrechen). Unverträglichkeit von Essensgerüchen. |
Folgen von: |
Allergien, Entzündungen, Infektionskrankheiten, Vergiftungen. |
Modalitäten: |
V : Kälte, Zugluft, nach Mitternacht, 24.00 - 02.00 Uhr.
Alleinsein, Liegen. |
Indikationen: |
Abszess, Allergien, Angina, Angst, Aphthen, Atemnot, Blasen, Blasenentzündung, Blutungen, Durchfall, Erbrechen, Erschöpfung, Fieber, Fieberbläschen, Grippe, Gürtelrose, Husten, Insektenstiche, Lebensmittelvergiftung, Magen-Darmbeschwerden, Nervosität, Neuralgie, Ohrschmerzen, Scharlach, Schlaflosigkeit, Schnupfen, Schwangerschaftserbrechen, Schwindel, Verbrennungen, Vergiftungen. |
Arsenicum album 2 |
Ganz allgemein fällt der Kranke, der Arsen braucht, durch seine Ruhelosigkeit und Ängstlichkeit auf. Die Angst ist sehr quälend und kann sich zur Todesangst steigern. Dabei ist er unruhig und möchte permanent die Position wechseln. Er hat meist großen Durst, den er dann durch viele kleine Schlucke stillt. Die Zeit der Verschlimmerung ist die Nacht, besonders nach Mitternacht. Die Schmerzen sind brennend, wie von glühenden Kohlen oder heiße Nadeln, und trotzdem empfindet der Patient Linderung durch heiße Getränke oder heiße Anwendungen , zum Beispiel eine Wärmflasche. Bei Erkältungen paßt Arsen paßt besonders, wenn diese im Winter auftreten. Es bildet sich ein wäßriger Schnupfen, der die Oberlippe und die Nase wund macht. Trotz des Nasenausflusses ist die Nase verstopft. Der Patient muß auch Niesen, was aber keine Erleichterung bringt. Es geht ihm an der frischen Luft schlechter und Niesen entsteht oft erst, wenn er im Freien ist. Überhaupt paßt Ars. für Patienten die oft (meist im Winter) erkältet sind. Die Patienten sind im allgemeinen sehr frostig und erdulden Luftzug nur sehr ungern. Sie bekommen nie genug Wärme und im Frost kann ein Gefühl entstehen, als sei statt Blut Eiswasser in den Adern (in der Fieberhitze hat er das Gefühl, in den Adern fließt kochendes Wasser). Kommt es zu einer Grippe, zeigen sich folgende Charakteristika: Der Kranke fällt durch seine Ruhelosigkeit und Ängstlichkeit auf. Oft empfindet er eine richtige Todesangst. Er hat meist großen Durst, den er dann durch viele kleine Schlucke stillt. Oft wird dieses Wasser aber sofort nach dem Trinken wieder erbrochen. Er ist sehr schwach, was ihn aber nicht daran hindert in seiner ängstlichen Ruhelosigkeit ständig den Platz zu wechseln. Gelingt ihm das wegen der zunehmenden Schwäche nicht mehr, bewegt er sich zumindest im Bett ständig hin und her. Der Durchfall von Arsen entsteht besonders nach dem Genuß von kalter Nahrung (Speiseeis oder Eiswasser), wenn der Patient vorher erhitzt war. Es paßt auch bei Fleischvergiftung, oder verdorbenem Magen nach dem Genuß von anderen verdorbenen Nahrungsmitteln. Durchfall nach dem Genuß von Obst, besonders solchem mit viel Wassergehalt, wie Melonen. Es besteht verhältnismäßig wenig Stuhlgang, der den Patienten aber trotzdem stark erschöpft. Der Stuhl ist gekennzeichnet durch die geringe Menge, die dunkle Farbe, er kann schleimig, blutig, unverdaut, oder dunkelgrün sein und im allgemeinen hat er einen starken Geruch). Häufig kommt es zum Erbrechen, das auch gleichzeitig mit dem Durchfall auftreten kann. Auch bei anderen Krankheiten kann Ars. das Heilmittel sein, wenn die oben angeführten Leitsymptome vorhanden sind. |